Silvia & Sascha – „Svatba v Praze“

…die Goldene Stadt an der Moldau wird sie genannt – die Rede ist von Prag („Svatba v Praze“ = Hochzeit in Prag). Eine Traumkulisse für jede Hochzeit (und natürlich auch den Fotografen), denn diese Stadt hat so viele Facetten und lebt von den Touristen und ihrem geschichtlichem Ruf (Prager Frühling, Prager Fenstersturz, Deutsche Botschaft 1989,…), …genau der richtige Rahmen, um einer Hochzeit noch ein bisschen mehr Glanz zu verleihen, zumal ein Großteil der Hochzeitsgesellschaft Prag noch nicht kannte. Deshalb reisten auch die meisten der Gäste bereits zwei Tage vorher an und so hatte man die Gelegenheit, die beiden Familien, Trauzeugen und Freunde bereits im Vorfeld kennenzulernen – bei meinen bisherigen Hochzeiten war dies (leider) nicht der Fall – mit dem Ergebnis, eine ausgelassene Stimmung und jede Menge Gespräche zu haben.

Der einzige Wermutstropfen war das Wetter. War es 4 Wochen vorher (wir haben ein Paarshooting und Location scouting gemacht) über 20 Grad (…Mitte April!) und sonnig, konnte man die Tage vor der Hochzeit schier in die nassen Wolken greifen ohne auf die Zehenspitzen zu steigen. Am Tag vor der Hochzeit regnete es sprichwörtlich Bindfäden – von morgens bis abends. Am Tag der Hochzeit selber jedoch keinen einzigen Tropfen, …es war nur kühl – 10Grad – die Damen werden sich erinnern, waren sie doch luftig gekleidet. Aber ich will mich nicht beschweren, Regen wäre wesentlich schlechter gewesen – die standesamtliche Trauung fand in einem Pavillon statt, der nie im Leben Platz für 100 Gäste geboten hätte – und ich hätte dann sicher Makroaufnahmen machen müssen.

Optimal war auch die Zeiteinteilung. Zwischen Standesamt und krichlicher Trauung fuhr die Hochzeitsgesellschaft in zwei Straßenbahnen der Jahrhundertwende durch Prag, wir hingegen fuhren einige wenige, aber bildhaft schöne Locations zum Fotografieren an, u.a. Lennon Wall, Uferpromenade mit der Karlsbrücke und Schloß im Hintergrund, die Schloßtreppe. Auch könnte ich mich daran gewöhnen, auf Hochzeiten mein eigenes Auto mit Chauffeur zu haben – ich sag nur so viel: Mercedes Benz S400 Hybrid … dahinter im Schlepptau das Brautauto (ein Auto Union von 1939) – so konnte ich es mir nicht verkneifen, auf dem Beifahrersitz stehend durch das Schiebedach das Brautauto zu fotografieren – sehr häufig. …hatte auch ein bisschen was von Prominenz – die Leute am Strassenrand (und das waren eine Menge) zückten nur so die Fotoapparate und hielten dies ebenso fest.

…back to the 30th – der Fahrer Patrik hat sich standesgemäß gekleidet.

Ein kleines Highlight war das Anbringen eines Vorhängeschlosses an einer kleinen Brücke in der Nähe der Lennon Wall, die bereits mit Hunderten von Schlössern verziert war – ein Brauch unter Verliebten – das Wegwerfen des Schlüssels in den Seitenarm der Moldau besiegelt das gemeinsame Glück auf ewig.

*I*M*A*G*I*N*E

…die Treppe ist übrigens gut frequentiert – war nicht wirklich einfach, Momente zu erwischen, in denen nicht irgendwer 3m hinter dem Brautpaar im Bild stand und erstmal schöööön langsam ein Foto von uns machte. Nach ca. 5min fotografieren stand dann eine ordentliche Traube an Menschen hinter uns…. beobachtend =)

…eines meiner absoluten Favoriten…

Eine kleine Anekdote noch zum Schluß: Auch Hochzeitspaare haben Hunger und wer möchte schon gern die geschmierten Brötchen im Hochzeitsauto verspeisen wenn man direkt vor dem in der Stadt gelegenen Bratwurststand anhalten kann, die Verwirrung der Touristen war groß und wir konnten uns das grinsen nicht verkneifen.

*J*U*S*T* *M*A*R*R*I*E*D*